Wieso Edelstahl magnetisch sein kann
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In vielen Online-Diskussionen findet sich immer wieder der Mythos, dass hochwertiger Edelstahl nicht magnetisch sein darf. Häufig wird dann noch empfohlen, dies mit einem Magneten zu untersuchen, um so auf die Qualität zu schließen. Dies ist falsch und Fachleute raten von dieser Methode ab! Insbesondere bei der Entscheidung für das passende Material der Speichen für Ihr Classic Bike ist das Wissen über Edelstahl und Magnetismus daher wichtig. Alle Empfehlungen für hochwertige Ersatzteile finden Sie in unserem Onlineshop Speichenshop24.
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Edelstahl: Ein vielschichtiges Material
Nichtrostende Stähle umfassen verschiedene Arten, darunter Ferrite und Martensite (Chromstahl), Duplex und Austenite (Chrom-Nickel-Stahl). Je nach ihrer Zusammensetzung können diese nichtrostenden Stähle magnetisch oder unmagnetisch sein.
Ferromagnetismus tritt auf, wenn ein Material von einem Magneten angezogen wird und selbst magnetisiert werden kann. Typische ferromagnetische Metalle sind Kobalt, Nickel, Eisen und bestimmte Stahlsorten. Ein Alltagsbeispiel für Ferromagnetismus wären beispielsweise Messersets, die an einer Metallaufhängung befestigt werden (siehe Foto).
Bild von Francesco Bovolin auf Pixabay
Paramagnetismus hingegen ist eine Form des Magnetismus, bei der ein Material ohne äußeres Magnetfeld nicht magnetisch ist, aber in Anwesenheit eines solchen Feldes magnetisiert werden kann. Man kann hier also umgangssprachlich sagen, dass diese Stoffe unmagnetisch sind. Typische paramagnetische Metalle sind Chrom, Platin und Aluminium.
Messung der Magnetisierbarkeit
Die magnetische Permeabilität (µr) beschreibt, wie gut ein Werkstoff magnetisiert werden kann. Je höher die Zahl desto höher die Magnetisierbarkeit. Ferromagnetische Werkstoffe wie Kobalt, Nickel und Eisen haben einen µr-Wert im Bereich von 100 bis einigen 1000, während paramagnetische Werkstoffe wie Chrom, Platin und Aluminium einen µr-Wert nahe 1 aufweisen.
Qualität und Magnetisierbarkeit
Die große Mehrheit des weltweit eingesetzten nichtrostenden Stahls besteht aus Chrom-Nickel-Stahl und ist somit unmagnetisch. Viele Menschen glauben, dass alle nichtrostenden Edelstähle, insbesondere V2A oder V4A nicht magnetisch seien. Tatsächlich enthalten diese Stähle oft einen gewissen Anteil an Ferrit, was sie jedoch nicht spürbar magnetisch macht. Erst durch plastische Kaltumformung, wie etwa die Biegung bei gekröpften Speichen, können sie magnetisiert werden.
Fazit
Zusammenfassend können wir daher festhalten, dass die Magnetisierbarkeit von Edelstahl kein Indikator für seine Qualität ist. Daher macht es keinen Sinn, wenn man mit einem Magneten herausfinden will, ob Edelstahl magnetisch und somit minderwertig ist. Die Auswahl des Werkstoffs richtet sich nach dem Einsatzzweck: Beispielsweise wird für den Boden von Induktionskochtöpfen ein magnetischerer Edelstahl bevorzugt, während für andere Teile korrosionsbeständigere Sorten gewählt werden.
Mit Blick auf die Classic Motorräder empfehlen wir für unsere Speichen die Nutzung von nichtrostendem Edelstahl, der jedoch auch wie beschrieben durch die Kaltumformung manchmal magnetisch werden kann. Viele Kunden entscheiden sich aber aufgrund des glänzenden Äußeren auch gerne für Chrom-Speichen. Schauen Sie sich für hochwertige Ersatzteile für Ihre Classic Bike gerne bei Speichenshop24 um.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, zögern Sie bitte nicht mit uns in Kontakt zu treten.
Ihr Speichenshop24 Team